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Sacred 2: Fallen Angel

19. Oktober 2008
„Now or never – we will stand together – one by one - this world is Sacred“, schmettert uns ein gewisser Hansi inbrünstig entgegen, nachdem wir während einer langen Questreihe die Instrumente seiner Musikband gefunden haben. Dass die Powermetal-Kombo Blind Guardian ihren denkwürdigen Gastauftritt in „Sacred 2“ bekommen würde, war bereits lange im Vorfeld bekannt. Trotzdem sorgt dieses Konzert als Lohn für unsere Mühen kurz für andächtiges Schweigen in der gamona-Redaktion.

Dabei ist dies nur ein Beispiel für die Detailversessenheit und Liebe mit der die Welt Ancaria vom deutschen Entwicklerteam Ascaron geschaffen wurde. Nach über fünf Jahren Produktionszeit steht deren Meisterwerk nun endlich in den Läden und soll zwei Jahre vor „Diablo 3“ den Kampf um die Hack & Slay-Krone für die Teutonen entscheiden. Die gamona-Schiedsrichter zählen schon einmal die Punkte.

Besiege sie alle
„Du bist der Held – alle anderen nicht. Töte den Rest!“ So oder zumindest so ähnlich könnte man - überspitzt ausgedrückt – die Handlung des 2004er Verkaufserfolges „Sacred“ zusammenfassen. Die Geschichte des mächtigen Sakkara-Dämonen, der die Pforten der Hölle öffnet und die Welt der Lebenden terrorisiert, war nur wenig mehr als ein loses Gerüst für den satten Actionüberbau.

Für „Sacred 2“ gilt im Grunde genau dasselbe: Mit der Story des Erstlings hat Teil zwei zwar keinerlei Gemeinsamkeiten (spielt sie doch 2000 Jahre zuvor), erzählt aber auch darüber hinaus nur wenig Neues. Mal entlarvt hier eine Intrige, an anderer Stelle gilt es, einen Verräter auszuschalten - im Großen und Ganzen bleibt das Geschehen aber spannungsfrei. Was zum Teil der Präsentation geschuldet ist: Die kurzen Storyfetzen werden allesamt in schnöden Textboxen erzählt – das animiert nach kurzer Zeit zum Weiterklicken.

Auch wenn unter Fans des Genres die einstimmige Meinung besteht, ein echtes Hack & Slay bräuchte keine Story, stimmt dieser Umstand trotzdem traurig: Ascaron verpasst hier die Chance, endlich etwas Tiefe in dieses Genre zu bringen. Statt wirklich zu bewegen oder mit Dramatik zu schocken, nutzen die Entwickler die Geschichte um mystische T-Energien und Völkerfeindschaften lediglich als Leitfaden, um euch durch die hübsche Spielwelt zu führen.


Queele by Gamona

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