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Sword of the New World

28. November 2008

Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht ein neues "einzigartiges" und "herausragendes" Online-Rollenspiel auf den Markt kommt. Diesen Monat ist es "Sword of the New World: Granado Espada" (SotnW) von imcGAMES, die Macher von Ragnarok Online. Mit welchen Besonderheiten und Reizen uns das Spiel unterhalten will und ob sich ein tieferer Blick lohnt,wurde getestet.Barock trifft Fantasy

Nicht ganz Fantasy - so könnte man das Szenario in etwa beschreiben, in welches uns SotnW entführen will. Zwar sind Land und Orte frei erfunden, doch lehnen sich Stil von Kleidung und Bauwerken eindeutig an die Zeit der großen Eroberer und Entdecker im 16. und 17. Jahrhundert an. Die Städte glänzen mit prächtigen Palästen, breiten Prachtalleen und beschaulichen Gassen. Leider verfliegt der erste schöne Eindruck bald, denn aus der Nähe entpuppen sich fast alle Details als teilweise unschöne platte Texturen. Sehr bedauerlich ist, dass die Entwickler zwar sich im Wind wiegende Bäume geschaffen haben, aber Wachen, Händler und NPCs stehen wie eingefroren an ihren Plätzen.
Fast eine Stadt aus dem 17. Jahrhundert - leider bleibt sie auch so unbelebt wie dieses Bild.

Positiv fallen die Spielerfiguren aus, deren fantasievolle Kleider sich zumindest beim Laufen bewegen. Allerdings muss man ehrlich sagen, dass die Hormone bei der Gestaltung der "Bekleidung" der Damenwelt den Entwicklern etwas den Kopf verdreht haben. Selbst für Spiele aus Fernost sind die Dekolletees rekordverdächtig tief. Da wären wir auch schon bei einem weiteren typischen Merkmal asiatischer MMOs: eingeschränkte Charakterwahl. Diesmal gibt es erst gar keine Auswahl für Gesicht, Körpergröße oder Haarfarbe: es wird nur die Kleidung gewählt, von denen es etwa acht Stück pro Klasse gibt.

Dem barocken Szenario stehen Feuerbälle, Heilsprüche und Maschinengewehr-Musketen als Vertreter typischer Fantasy gegenüber. Die anfänglich verfügbaren Klassen - später können weitere erworben oder gefunden werden - sind der Kämpfer, der Musketier, der Magier, der Elementarist und der Kundschafter sind ebenfalls Klassiker. Eine Abweichung vom Genretypischen gibt es: die Aufgaben des Heilers übernimmt der Kundschafter. So weit bewegt sich SotnW also im Rahmen dessen was für Online-Rollenspiele üblich ist.

Familientreffen

Etwas Besonderes bietet das Spiel schon: die Familie und drei gleichzeitig spielbare Charaktere.
Blut ist dicker als Wasser: Familienstreitigkeiten gibt es bei SotnW nicht - angesichts der Handartillerie ein Glück.
Vor der Erstellung des ersten Alter-Egos legt man den Namen der Familie fest. Jede später erstellte Spielfigur wird den Familiennamen dann tragen und zum Ruhm dieser beitragen. Ist die Familie gegründet, dürfen zu Beginn vier Charaktere angelegt werden - später erweitert sich das Quartier und die Zahl steigt. Bis zu drei Mitglieder dürfen dann in einem Team zusammen auf Abenteuerreise.

Dies ist auch schon der größte Unterschied zur Konkurrenz: Man läuft nicht alleine durch die Welt, sondern gewöhnlich zu dritt - man kann zwar auch solo sein Glück versuchen, aber gemeinsam ist es bedeutend angenehmer. Jederzeit kann man alle Fähigkeiten aller Figuren bedienen und jede Figur einzeln steuern. Die zwei gerade nicht aktiv gesteuerten Figuren laufen einem immer brav hinterher, sammeln auf Befehl Gegenstände ein und verhalten sich je nach eingestellter Kampfhaltung - die meist von der verwendeten Waffe abhängig ist - relativ clever.




Queele by 4Players

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